Ihr Klassenlehrer Christian Rüschel beschrieb Antonia mit folgenden Worten: »Wir haben viel von ihr gelernt, denn sie sah immer das Beste in den Menschen, wollte viel lernen und weiterkommen. Sie war ehrlich, gerecht und hatte den Mut zur Wahrheit, dabei war sie fröhlich und unbeschwert. Sie war ein Mensch der Initiative und wollte die Welt zu einem besseren Ort machen. Dankbar erinnere ich mich an sie, sie hat unser aller Leben sehr bereichert und bis zum Ende den Trauernden um sie herum Hoffnung und Vertrauen geschenkt.«
Antonia ließ sich nie durch die Meinung der Mehrheit lenken und hatte ein erstaunliches Gespür für kleinere familiäre und größere gesellschaftliche Fehlentwicklungen. Sie suchte nie die Verantwortung bei Anderen und überlegte immer: Was kann ich konkret tun? Zwei Ereignisse in Köttingen lösten ihre letzte Initiative aus: Zuerst erlebte sie mit ihren Geschwistern, dass eine riesige, bewaldete Brachfläche ohne erkennbaren Sinn vollständig gerodet wurde. Wenige Monate später wurde eine uns betreffende Grenzbepflanzung einseitig reduziert und wir anschließend dazu aufgefordert, einige nun über die Grenze reichende Äste zu entfernen.
»Wie kann es sein, dass die, die das Richtige tun, vom Papier (sie meinte die geltende Gesetzgebung) dazu aufgefordert werden können, das Falsche zu tun?«